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Tragen in "Fahrtrichtung"?

Man sieht es leider sehr oft: Babys in Bauchtragen, manchmal auch im Tragetuch in der Kreuztrage, die mit dem Gesicht nach vorne sitzen, die Beine nach unten baumelnd wie bei einem Hasen, der am Genick gepackt wird oder wie ein Marienkäfer, der hilflos strampelnd auf dem Rücken liegt...

Viele Hersteller von Bauchtragen werben gezielt mit einem Bild dieser Trageposition und wollen laut eigener Aussage sogar Tragen entwickeln die der natürlichen Anhock-Haltung auch in Blickrichtung nach vorne entsprechen.*

Diese Trageweise ist jedoch leider gesundheitsschädlich für einen Tragling!

Gründe die gegen diese Trageweise sprechen:

  • Es ist keine physiologisch korrekte Körperhaltung möglich. Dadurch können beim Kind Haltungsschäden und Rückenschmerzen entstehen. Der Rücken des Kindes wird nur von hinten gehalten. Dadurch ist ein seitliches Abkippen der Wirbelsäule möglich.
  • Es ist keine Anhock-Haltung möglich. Dadurch können die Hüftgelenke nicht richtig nachreifen und es kann zu späteren Hüftschäden führen. Oftmals werden die Beine des schon größeren Babys mit jedem Schritt ungünstig in die Hüftgelenke gestaucht.
  • Belastung des Schambereichs (Hauptdruckpunkt liegt bei dieser Trageweise zwischen den Beinen und nicht am Popo des Kindes) kann zu Fehlbildungen und bei Jungen zur Hodenquetschung führen.
6 Monate klein

Links: Unphysiologische Hüftstellung bei einem 6 Monate alten Jungen durch „in Fahrtrichtung“ tragen.

Das Hauptgewicht lastet auf den Hoden, die Beine baumeln unphysiologisch nach unten. Kleinere Babys haben, so getragen, seitlich und im Rücken keinen Halt und fallen ins Hohlkreuz. Diese Art von Tragehilfen sind auch in "Bauch an Bauch"-Haltung äußerst ungünstig für die kindliche Hüfte, siehe Bild rechts.

Die Grafik zeigt schön, wie die Oberschenkelknochen unphysiologisch aus der Hüftpfanne ausbrechen.

babybjörn falsche Hüfthaltung
  • Durch unzureichende Stütze des Rückens kann das Baby in sich zusammensacken. Durch die dadurch hervorgerufene Lungenstauchung kann es zu Atembeschwerden und Problemen mit der Sauerstoffsättigung kommen.
  • Kopf und Nackenbereich sind nur unzureichend gestützt.
  • Reizüberflutung. Das heißt, daß Kind kann sich nicht bei Bedarf an die tragende Person ankuscheln, es hat keine Rückzugsmöglichkeit und ist den Reizen schonungslos ausgeliefert.
  • Es ist kein Blickkontakt des Babys zur tragenden Person möglich. Babys schätzen neue Situationen immer erst über den Gesichtsausdruck der Mutter/des Vaters ein. Wie schaut meine Bezugsperson? Ist diese Situation in Ordnung oder muss ich Angst haben?
  • Überlastung kann zum abendlichen Schreien führen (Stressabbau).
  • Bei der tragenden Position können durch das vor dem Körper „hängende“ Kind Schulterverspannungen und Rückenschmerzen entstehen. Die schmalen, oft schlecht gepolsterten Schultergurte tun hier noch ihr übriges dazu.

Links: Unphysiologische Hüftstellung bei einem 6 Monate alten Jungen durch „in Fahrtrichtung“ tragen.

Das Hauptgewicht lastet auf den Hoden, die Beine baumeln unphysiologisch nach unten. Kleinere Babys haben, so getragen, seitlich und im Rücken keinen Halt und fallen ins Hohlkreuz. Diese Art von Tragehilfen sind auch in "Bauch an Bauch"-Haltung äußerst ungünstig für die kindliche Hüfte, siehe Bild rechts.

Die Grafik zeigt schön, wie die Oberschenkelknochen unphysiologisch aus der Hüftpfanne ausbrechen.

Alternativen

Wenn Du den Eindruck hast, daß Dein Baby mehr sehen möchte, so benutze lieber den Hüftsitz oder die Rückentrage. Im Hüftsitz oder in der Rückentrage sind die Beine des Babys in der korrekten Anhock-Haltung und das Kind kann nach allen Seiten schauen und sich bei Bedarf an Seine Mutter oder seinen Vater ankuscheln.

* Ergobaby 360° - Meine Meinung als Trageberaterin!

Mit dem Ergobaby 360° ist nun eine Trage auf dem Markt die das Tragen in Anhock-Spreiz-Haltung auch in Fahrtrichtung ermöglicht. 360° soll heißen, es sind 4 Varianten möglich. Zusätzlich zu Bauch-, Rücken- und Hüfttrageweise, eben die Trageweise mit Blick nach vorne. Ich habe die Trage zum testen gekauft und Du darfst sie gerne auch ausprobieren.

Mein Fazit ist: Nicht alleine die Tatsache, daß bei Tragen in Fahrtrichtung eine angehockte Haltung möglich ist, macht schon eine gute Tragehilfe aus! Damit die Beine auch in entspanntem Zustand (Schlaf) in Anhock-Haltung bleiben, braucht es schon den Anpressdruck am Körper des Tragenden. Auf dem Foto links siehst Du, daß die Knie dieses Kindes sehr deutlich NICHT MAL ANNÄHERND auf Bauchnabelhöhe sind. Aber nur in genau diesem Anhock-Winkel, gibt es zwischen Oberschenkelknochen und Hüftpfanne kein Mißverhältnis.

Des weiteren kann auch beim Ergobaby 360° der Rücken des Kindes nur unzureichend abgestützt werden, was ein zusammensacken des Kindes zur Folge hat. Spätestens wenn dieses Kind einschläft, wird die Lunge gequetscht.

Über das Tragen von Babys

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